DSGVO – na und?
Nicht na und; es betrifft de facto jeden von uns. Die DSGVO gilt bereits und wird am 25. Mai 2018 wirksam. Bis dahin müssen alle Datenanwendungen an die neue Rechtslage angepasst werden. Es wird keine Meldepflicht beim DVR mehr geben, weil Verantwortliche und Auftragsverarbeiter in die Pflicht genommen werden. Das bedeutet unter anderem:
- Durch geeignete Maßnahmen sind die Rechte der betroffenen Personen zu schützen
- Das „Verzeichnis von Verarbeitungstätigkeiten“ ist zu führen
- Jedes Unternehmen muss es führen – ausgenommen die Verarbeitung erfolgt nur gelegentlich (aber wer ist schon in der glücklichen Lage, nur gelegentlich zu arbeiten?)
- Meldungen über Schutzverletzungen müssen ohne Verzögerung erfolgen
- Jeder muss prüfen, welches Risiko für die Rechte und Freiheiten betroffener Personen seine Verarbeitungen darstellen
- Jeder muss prüfen, ob er oder sie einen Datenschutzbeauftragten bestellen muss
- Unternehmer müssen informieren – Betroffene erhalten weitere Rechte (auf Auskunft, Berichtigung, Einschränkung der Verarbeitung, Löschung und „Vergessenwerden“, sowie auf Datenübertragbarkeit)
Die Wichtigkeit, die der Gesetzgeber dem Datenschutz beimisst, ist klar in der Strafandrohung (bis zu 20 Mio. EUR oder von bis zu 4 % des weltweiten Jahresumsatzes) zu erkennen. Er will, dass der Datenschutz endlich ernst genommen und durch entsprechende technische und organisatorische Maßnahmen sichergestellt wird. Es betrifft uns alle und es ist höchste Zeit, mit konkreten Umsetzungen zu beginnen.
Umgang mit Daten, Umgang mit dem Inhalt
Die eine Seite betrifft Datenschutz und Datensicherheit – die andere Seite wird durch die schiere Menge an Daten immer wichtiger: Der Inhalt dieser Daten und die Frage nach dem Wahrheitsgehalt. Auch 2018 werden wir mit „alternativen Fakten“ und „Fake news“ überschwemmt werden; schlimmer noch, wir gewöhnen uns zusehends daran. Umfragen zeigen laufend, dass Nachrichten immer weniger geglaubt wird; parallel dazu wächst aber das Volumen weltweit verfügbarer Daten unaufhaltsam (inklusive aller Probleme mit dem Schutz personenbezogener Daten).
Interessanterweise gibt es zwei entgegengesetzte Einstellungen dazu: Auf der einen Seite der unerschütterliche Glaube, dass die Analyse von immer mehr Daten immer bessere Aussagen liefert und auf der anderen Seite die stetig wachsenden Zweifel am Wahrheitsgehalt der Information. Und so gibt es auch zwei Strömungen, nämlich „Datenschutz und Datensicherheit erhöhen“ versus „Ist ja sowieso egal, warum soll ich mich darum kümmern?“
In diesem Zusammenhang ist leider ein weiterer Trend auszumachen: Auch Medien recherchieren immer öfter nur mehr halbherzig, Ursache dafür ist steigender Kostendruck. Allerdings hat dies nicht mehr viel mit sorgfältiger Medienarbeit zu tun.